Sonntag, 10. Juli 2016

Dominion Blütezeit



Verlag: Rio Grande Games / ASS Altenburger
Autor: Donald X. Vaccarino
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten


Einleitung:

Endlich gibt es wieder Futter für ausgehungerte Dominion Fans. Blütezeit ist die Wiederveröffentlichung der ursprünglich dritten Erweiterung, die lange Zeit nur für utopische Mondpreise erhältlich war. Mit Blütezeit erhält das Geld eine Frischzellenkur, und auch die neue Punktekarte Kolonie sorgt für neue Begehrlichkeiten. Da das Basisspiel jedem Spieler bekannt sein dürfte, wird im folgenden Ablaufblock ausschließlich auf die neuen Elemente eingegangen. Wer Dominion noch nicht kennt, sollte zunächst die Rezension zum Basisspiel inkl. Intrige und Gilden lesen. Dieses Review findet Ihr unter http://brettspieler1.blogspot.de/2015/06/dominion-die-intrige-die-gilden.html.

Ablauf:

Dominion Blütezeit beinhaltet  250 Königreichkarten, 12 Geldkarten (Platin) und 12 Punktekarten (Kolonie). Weiterhin enthalten sind 31 Siegpunktmarker aus Metall, 8 Geldmarker, 1 Handelsrouten-Tableau und 8 Spieler-Tableaus mit verschiedenen Motiven.

Die wichtigste Neuerung ist die Einführung von Platin und Kolonie. Platin kostet 9 Geld und hat einen Wert von 5 Geld. Kolonien kosten 11 Geld und bringen 10 Siegpunkte. Ebenfalls neu ist das Element der metallenen Siegpunktmarker, die durch verschiedene Königreichkarten erworben werden. Die Marker werden auf dem Spieler-Tableau gesammelt und bringen dem Besitzer am Spielende entsprechende Punkte ein. Wird mit der Karte Handelsroute gespielt, wird in der Vorbereitung je ein Geldmarker auf jeden Punktekarten-Stapel platziert. Wird im Spiel die erste Karte eines solchen Stapels genommen, wird der Geldmarker auf das Handelsrouten-Tableau umgeschichtet und bringt den Besitzern der Handelsroute-Karten beim Ausspielen entsprechend viel virtuelles Geld.

Blütezeit führt des Weiteren einige neue Geld-Königreichkarten ein. Diese Karten beinhalten beim Ausspielen/Bezahlen zusätzliche Vorteile bzw. Ersparnisse, z.B. kostet jede Aktionskarte zwei Geld weniger, wenn unter anderem mit dem Steinbruch bezahlt wird. In der Kaufphase müssen alle Geldkarten, die in einem Zug eingesetzt werden sollen, vor dem ersten Kauf und einzeln ausgelegt werden.

In Partien mit der neuen Punktekarte Kolonie endet das Spiel alternativ am Ende des Zugs eines Spielers, wenn der Vorratsstapel Kolonie aufgebraucht ist. Ansonsten gelten weiterhin die Bestimmungen des Basisspiels. Blütezeit ist eine Dominion Erweiterung und kann nur zusammen mit einem Basisspiel oder dem Basiskartenset gespielt werden. Eine Kombination mit allen bisher erschienenen Ausgaben/Erweiterungen ist natürlich problemlos möglich.

Meinung:

Endlich hat das Warten auf diese langersehnte Wiederveröffentlichung ein Ende, denn Blütezeit ist vielleicht die bislang beste Erweiterung zum Erfolgsspiel von Donald Vaccarino. Wie bei Dominion Abenteuer bereits erwähnt, ist die Vorfreude auf Dominion Veröffentlichungen fast schon vergleichbar mit der Euphorie beim Erscheinen neuer Harry Potter Bücher, und alle Fans, die Blütezeit noch nicht besitzen, dürfen sich jetzt freuen wie ein Schnitzel. Denn diese Erweiterung bietet den Spielern einige neue Elemente, ohne dabei das bewährte Grundprinzip zu verändern.

Platin läuft Gold den Rang ab, und Provinzen sind im Vergleich zu Kolonien kaum mehr wert als früher die Herzogtümer in Relation zu den einstmals mächtigsten Punktekarten. Dementsprechend ändert sich der spielerische Fokus vieler Akteure, die nun mehr Wert auf Geldkarten legen, um damit schnellstmöglich das begehrte Platin zu erwerben. Denn ohne Platin wird es verdammt schwer, die punkteträchtigen Kolonien zu kaufen, die immerhin stolze 11 Geld kosten. In Verbindung mit dem hochwertigen Platin kommt dem Dieb aus dem Basisspiel eine wichtige Rolle zu. Kaum eine Aktion sorgt für soviel Schadenfreude bzw. Unmut als der Diebstahl einer Platin-Karte :-)

Doch nicht nur Platin ist wichtig. Auch die Geld-Königreichkarten sind erfahrungsgemäß äußerst begehrt, vor allem die Schmuggelware und der Hort. Die Bank hingegen wird relativ selten gekauft, weil sie in Relation zum Kaufpreis (7 Geld) zu wenig Ertrag abwirft (1 Geldwert pro Geldkarte, die gerade im Spiel ist). Andererseits kann der Wert massiv steigen, wenn Karten wie die Schmiede die Kartenanzahl extrem erhöhen. Dann sieht das Ganze schon anders aus. Insofern sollte man immer alle möglichen Kombinationen und Abhängigkeiten im Hinterkopf haben und dementsprechend die eigene Strategie ausrichten.

Beliebt und empfehlenswert sind auch Bischoff und vor allem Denkmal, die ihren Besitzern beim Ausspielen Siegpunktmarker bescheren. Kleinvieh macht auch Mist, und im Fall der genannten Karten ist das Vieh gar nicht mal so klein, sondern eher mittelgroß ;-)

Fazit:

An Blütezeit gibt es spielerisch rein gar nichts auszusetzen. Die Karten sind äußerst intelligent konzipiert, überwiegend gut ausbalanciert und aus dem Dominion-Universum nicht mehr wegzudenken. Einziger Kritikpunkt der Erweiterung ist die Menge der Karten. Frei nach dem Motto beim Metzger: „darf es ein bisschen mehr sein"? Ja, gerne! Aufgrund der Klasse des Spiels und des überragenden Spielspaßes kann Blütezeit selbstverständlich voll und ganz weiterempfohlen werden. Dominion ist und bleibt einfach ein super Spiel, das mit dieser Erweiterung noch mehr aufgewertet wird.

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