Dienstag, 12. April 2016

7 Wonders Duel



Verlag: Repos / Asmodee
Autor: Antoine Bauza / Bruno Cathala
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten


Einleitung:

Die Welt von 7 Wonders erhält Zuwachs, und zwar in Form des Zwei-Personen-Spiels Duel. Grundsätzlich nimmt das Spiel viele bekannte Spielmechanismen des großen Bruders auf, doch gleichzeitig bietet Duel auch einige Neuerungen und stellt die Kontrahenten vor konfrontative Herausforderungen.

Ablauf:

Wie schon im Brettspiel führt jeder Spieler eine Zivilisation und errichtet im Laufe des Spiels Gebäude und Weltwunder, die als „Stadt“ bezeichnet werden. Und genau wie 7 Wonders umfasst auch Duel drei Zeitalter, denen jeweils ein Kartenstapel zugeordnet ist.

Nachdem der Spielplan in Form einer Militärleiste zwischen den Duellanten ausgelegt wurde, werden zufällig fünf Fortschritts-Plättchen gezogen und auf die vorgesehenen Felder platziert. Die Konflikt-Spielfigur steht in der Mitte der Leiste. Nun wählen die Spieler jeweils vier Weltwunder aus, die sie vor sich ablegen. Jeder Spieler startet mit sieben Geld.

Jedes Zeitalter besteht aus 20 Karten, die in vorgegebenen Rastern teils offen, teils verdeckt ausliegen. In seinem Zug darf der aktive Spieler nur erreichbare Karten von der Auslage nehmen, d.h. Karten, die nicht von anderen Karten verdeckt werden. Wie beim großen Bruder gibt es Karten verschiedener Farben, die unterschiedliche Vorteile bzw. Siegpunkte gewähren. Genommene Karten können gegen Abgabe der geforderten Kosten als Gebäude oder als Weltwunder errichtet werden. Alternativ kann die Karte auch abgeworfen werden. Dafür erhält der Spieler zwei Geld plus eine Münze für jede gelbe Karte in seiner Stadt. Errichtete Weltwunder bringen dem Besitzer diverse Vorteile (z.B. einen Zusatzzug, militärische Schilde etc.) und/oder Siegpunkte am Spielende.

Für jedes Schild einer roten Militärkarte zieht der Spieler die Konflikt-Figur ein Feld in Richtung gegnerische Hauptstadt. Erreicht die Konfliktfigur das Capitol des Kontrahenten, endet 7 Wonders Duel sofort und der Spieler hat einen Militärsieg errungen. Das Spiel endet ebenfalls vorzeitig, wenn ein Spieler sechs grüne Fortschrittskarten mit unterschiedlichen Symbolen in seinem Besitz hat. In diesem Fall gewinnt der Spieler direkt durch eine wissenschaftliche Überlegenheit. Ansonsten endet 7 Wonders Duel nach dem dritten Zeitalter, und der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Mit Duel ist Antoine Bauza und Bruno Cathala eine nahezu perfekte Zwei-Personen-Umsetzung von 7 Wonders gelungen. Das einzige Manko des großen Bruders war die Zwei-Spieler-Regelung, die bei weitem nicht an die Klasse der „üblichen“ Spieleranzahl von 3-7 Leuten herankam. Nun … dieses Problem wurde durch Duel hervorragend gelöst. Obwohl die grundlegenden Mechanismen im Großen und Gazen beibehalten wurden, überzeugt 7 Wonders Duel mit einem originellen und neuen Spielprinzip, welches durchaus konfrontativ ausgelegt ist.

Konfrontativ bedeutet aber nicht zwangsläufig militärisch-aggressiv. Vielmehr sollte der aktive Spieler immer versuchen, seinem Gegner am Anfang die Rohstoffe wegzunehmen. Denn ein gut ausgebauter Ressourcenstamm ist die Grundlage für weitere Bauten und die Errichtung von Weltwundern. Genau dieser taktische Kniff ist aber gleichzeitig der einzige Kritikpunkt an 7 Wonders Duel. Unter bestimmten Voraussetzungen ist der zweite Spieler bereits nach dem ersten Zeitalter dermaßen im Nachteil, dass er eigentlich  keine reelle Chance mehr auf den Spielsieg hat. Das kommt zwar nicht sehr häufig vor, aber möglich ist es. Es hängt halt viel von der zufälligen Auslage des ersten Zeitalters ab. Liegt in der unteren Reihe nur eine Rohstoff-Karte und werden weitere Ressourcenkarten zu ungünstigen Zeitpunkten aufgedeckt, kann der Startspieler den Großteil der Rohstoff-Karten hamstern und somit seinen Kontrahenten immens ausbremsen. In einem solchen Fall hat der „rohstoffarme“ Spieler nur noch eine Chance, wenn er sich die Stein-, Ton- und Holzlager sichern kann, die einen Festpreis in Höhe von einer Münze für Stein, Lehm und Holz garantieren. Mit diesen mächtigen Lagern ist auch ein Spieler stark aufgestellt, der nur wenig Rohstoff-Karten in seiner Stadt liegen hat.

Lohnt sich der Angriff auf einen vorzeitigen Spielsieg durch militärische oder wirtschaftliche Überlegenheit? Jein. Kommt ganz auf die Auslage und auch ganz auf die Spielstärke des Gegners an. Jeder vernünftige Spieler wird einem militärischen Angriff nach Möglichkeit schnellstmöglich Paroli bieten, doch bei den grünen Karten sieht es unter Umständen schon anders  aus. Selbst wenn ein Spieler keine sechs verschiedenen Symbole ansammeln kann, lohnt sich die Errichtung grüner Gebäude, denn bei zwei gleichen Symbolen erhält der Besitzer ein Fortschritts-Plättchen, und diese Plättchen sind in der Regel verdammt stark. Dem Mitspieler das grüne „Monopol“ zu überlassen ist also mit Sicherheit keine gute Idee ;-)

Fazit:

7 Wonders Duel erlaubt den Spielern viele Strategien, die allesamt zum Erfolg führen können. Und Spaß macht jede Strategieauslotung. In sämtlichen Konstellationen waren sich die beiden Spieler unisono einig, dass Duel ein ausgezeichnetes Zwei-Personenspiel ist, das definitiv über den grünen Klee gelobt werden kann. Sowohl der Spielspaß als auch die Spielanleitung und die Optik sind vom feinsten. Einfach eine klasse Zwei-Personenspielumsetzung des ebenfalls ausgezeichneten Brettspiels. Super!

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